[ZOOM] Ein Luxemburger für Olympia

Dieser Artikel erschien irrtümlich bereits gestern Abend auf dem Blog. Entschuldigung an Email-Abonnenten für die doppelte Email!

Dieser Artikel wurde für die luxemburgische Tageszeitung “Lëtzebuerger Journal” geschrieben. Die Rubrik “ZOOM” greift junge, alternative und unternehmerische Themen auf und bringt sie den Lesern näher. (Text in veränderter Form im Print)

Für die meisten Luxemburger ist Skifahren eine Sportart die sich für die Ferienzeit im Dezember oder Februar vorbehalten wird. Meist wird hier eine (hoffentlich sonnige) Woche in den schneeigen Skigebieten Europas verbracht, gut gegessen und abends Zeit im Schwimmbecken verbracht. Für Matthieu Osch ist Skifahren zu einer professionellen Sportlerkarriere geworden: Er nimmt an der Winterolympiade in Südkorea teil, die am 9. Februar beginnt.

Der 18-jährige startete sehr früh mit Skifahren: Schon mit 3 Jahren stand er auf den Brettern. Schnell entwickelte er eine Begeisterung für den Sport die im zum Erfolg verhalf. Vor fünf Jahren, am 20. Januar 2013, konnte man im Lëtzebuerger Journal folgende Zeile in einem Artikel über Geoffrey Osch lesen: “Im Super G wurde Christoph Bock Dritter, während im Slalom und im Riesenslalom Geoffrey Oschs jüngerer Bruder Matthieu es auf den dritten Platz schaffte.” Das waren die damalige Luxemburger Meisterschaft im Skisport, die in der Schweiz organisiert wurde. Seitdem hat Matthieu Osch an mehreren internationalen Wettbewerben teilgenommen, darunter die Youth Olympic Games 2016 in Lillehammer, Norwegen und die European Youth Olympics 2017 in Erzurum in der Türkei.

Die Qualifizierung für die Winterolympiade in Südkorea war für den Ettelbrücker eine besondere Begeisterung: “Ich bin stolz mein Land vertreten zu können, und es war immer mein Traum die Fahne bei Olympia tragen zu können. Doch ich tue es gleichermaßen auch für mich selbst.” Seit eineinhalb Jahren ist Matthieu am Skigymnasium in Saalfelden in Österreich; eine Zeit von der er behauptet dass sie ihm viel weitergeholfen hat. “Man will da sein wo die großen Skipisten sind. Die Skihalle in Amnéville in Frankreich ist ja schön und gut, und in den Vogesen liegt auch manchmal genügend Schnee, doch wenn man regelmäßig und intensiv trainieren will, muss man schon hier leben”, so der junge Sportler. Ein besonderes Ziel für Südkorea hätte er sich nicht gesetzt. Allein schon eine kleine Nation im Skisport zu vertreten wäre eine große Ehre, würde den Sport im Großherzogtum beliebter machen, und wäre eine wichtige Etappe für ihn selbst. Wann dann noch gutes Wetter herrscht und der Schnee eisig und hart ist, dann wären für ihn die Bedingungen gut um sein Bestes zu geben. Seit Marc Girardelli, der bei Olympia zweimal Zweiter wurde, ist Matthieu Osch der Erste Luxemburger der bei der Winterolympiade dabei ist.

Für Disziplinen wie den Riesenslalom, bei dem Geschwindigkeiten zwischen 70 und 80 km/h erreicht werden, ist Fitness verlangt, für die der junge Luxemburger Winter wie Sommer trainieren muss, sei es durch Rad fahren oder beim Volleyball. Das Gefühl dass er deshalb auf Dinge verzichten müsste hat er nicht: “Beim Skifahren ist die Fitness nicht ganz so ausschlaggebend wie zum Beispiel beim Laufen. Da kann man sich dann schon mal erlauben im Sommer zu Partys zu gehen.”

Die Teilnahme an der Winterolympiade ist sicherlich ein besonderer Schritt in der Karriere von Matthieu, doch wie genau er seinen sportlichen Werdegang planen will, weiss er noch nicht: “Die Abmachung mit meinen Eltern ist dass ich auf jeden Fall ein Studium absolviere. Die haben auch recht: Eine Verletzung kann in diesem Sport verheerend sein, und dann braucht man einen Plan B.” Seine sportliche Karriere hätte er bisher immer nur für das kommende Jahr geplant. Jetzt wären die Augen und der Sinn auf jeden Fall auf Olympia gerichtet. Dass für dieses Ereignis man in Luxemburg auf ihn schauen würde ermutigt ihn, und doch “bekomme ich meist nur von Freunden mit dass man mich in der Zeitung erwähnt. Es ist dann schon etwas weit weg von einem, besonders während des Training.”

Nach Südkorea reisen mit Matthieu Osch auch sein Physiotherapeut und sein Vater. Am 6. Februar geht der Flug. Die Eröffnungszeremonie ist am 9., Riesenslalom am 18., und “Super G-Slalom am 22.

About Bill Wirtz

My name is Bill, I'm from Luxembourg and I write about the virtues of a free society. I favour individual and economic freedom and I believe in the capabilities people can develop when they have to take their own responsibilities.

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