Am 24. November findet in der Kulturfabrik in Esch/Alzette zum dritten Mal das „Anger Fest“ (Englisch für „Wut-Fest“) statt. Künstler aus Luxemburg, Deutschland und Schweden treten auf, und das alles für den guten Zweck!
Das „Anger Fest“ ist ein gemeinnütziges Festival, das von der Vereinigung „Skreaming Skull a.s.b.l.“ der luxemburgischen Thrash Metal Band „Scarlet Anger“ und den Verantwortlichen der Kufa organisiert wird. Es treten jedes Jahr nationale sowie internationale Bands im Bereich Metalmusik auf. Joe Block, Sänger von „Scarlet Anger“, erklärt im Gespräch mit dem „Journal“, dass die letzten beiden Jahre gut liefen: „Die beiden letzten Auflagen hatten recht viel Erfolg, wir hatten beide Male 200 bis 250 Leute, die den Weg in die Kufa fanden. Deshalb hat der Veranstalter uns das Vertrauen ausgesprochen, um eine dritte Ausgabe veranstalten zu dürfen. Aber wir hoffen natürlich immer, dass noch mehr Leute kommen, und wir zusammen ein richtiges Fest feiern können. Jeder ist willkommen, nicht nur Leute, die Metal mögen, sondern auch die Menschen, die einfach nur unter die Leute wollen und einen netten Abend verbringen möchten. Je mehr Leute zum ,Anger Fest‘ kommen, desto mehr Geld können wir spenden.“
Dieses Jahr gehen die Erlöse des Festes an die Stiftung „Wonschstär“. Joe Block erklärt: „Die Stiftung Wonschstär hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die aufgrund von Krankheit, Unfällen oder durch andere Schicksalsschläge ihr Leben erschwert bekamen, zu helfen. Der Grundgedanken ist, dass jeder die Möglichkeit haben soll, seine Träume zu verwirklichen. Jeder von uns kann von heute auf morgen einen Schicksalsschlag erleiden, und dann ist man dankbar, wenn einem geholfen wird. Es ist wirklich bemerkenswert und absolut wunderbar, dass es solche Menschen, wie die Fondation Wonschstär gibt. Und so etwas unterstützen wir gerne.“
Block selbst ist 41 Jahre alt und wohnt in Wasserbillig. Die anderen Mitglieder von „Scarlet Anger“ sind Fred Molitor, Jeff Buchette, Vince Niclou und Rod Sovilla. Vor dem Namen sollten sich diejenigen, die sich mit Metal (noch!) nicht auskennen, nicht fürchten. Der ist nämlich reine Metal-Tradition.
Nicht vom Namen abschrecken lassen
„Scarlet Anger heißt übersetzt scharlachrote Wut“, erklärt der Sänger, „Fred und ich suchten 2006 nach einem Bandnamen für eine Metal-Band. Wir haben uns nichts dabei gedacht, wir dachten Scarlet Anger würde gut klingen. Wir haben einige Texte in unseren Liedern, die Wut ausdrücken aber wir waren nicht wütend, sondern wollten halt einfach einen coolen Namen.“
Der Look erscheint als wesentliches Element in diesem musikalischen Universum des Metal (Kostüme, Ketten, Armbänder mit oder ohne Metallornamenten, gotische Elemente, Tattoos, Körperbemalung….). Die Haarlänge ist seit langem eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale für Metalliebhaber, auch heute noch, auch wenn sich dies Ende der 90er Jahre etwas geändert hat. Die Begegnung von Metal mit anderen Musikrichtungen: Gothic, Rap, Industrial Music, Electro…. hat zu einer Diversifizierung des Looks geführt.
Das Metalkonzert in seinem Verlauf, seiner Umgebung und seinen Verhaltensmustern kann als ein zeitgenössisches Ritual angesehen werden. Es gibt verschiedene Elemente, durch die sich diejenigen, die ihre Zugehörigkeit, ihre kulturelle und musikalische Zugehörigkeit zur „Metal Community“ beanspruchen, selbst erkennen. Diese Gesten und Einstellungen sind Riten, die sowohl das Publikum als auch die Musiker betreffen.
Sicherlich kann die Metal-Szene, vor allem durch ihre extremsten Bands, provokativ wirken, ja sogar sein. Die Szenografie bestimmter Gruppen kann ein Bild widerspiegeln, eine ethisch unverständliche Botschaft für die Öffentlichkeit und freiwillig instrumentalisiert, wenn sie von den klassischen Medien vermittelt wird. Dies soll uns daran erinnern, dass es klischeehaft ist, zu behaupten, dass der Satanismus das bevorzugte Thema dieser Musik sein würde. Es handelt sich um einen bestimmten Stil des Metal, und wenn einige Musiker es bis zum Äußersten beanspruchen, wird es von Gruppen häufiger als Metapher verwendet, um eine aktuelle und engagierte Sicht der Welt auszudrücken.
Joe Block sagt, dass man in Sachen Metal in Luxemburg bereits fortgeschritten sei: „Es gibt sehr gute junge Bands, die qualitativ auf einem hohen Niveau agieren. Daneben gibt es alteingestandene Bands, die schon sehr lange in der Luxemburger Rock/Metal Szene vertreten sind. Sublind, Desdemonia, Abstract Rapture, Cosmogon, Lost in Pain, Moof, Scarlet Anger… um nur einige aufzuzählen. Die Meisten kennen sich untereinander. Man sieht meistens immer dieselben Leute auf den Konzerten.“
Dieses Jahr treten neben Scarlet Anger selbst Edge Of Thorns (Heavy & Power Metal), Lost In Pain (Old School Metal), Abstract Rapture (Thrash Metal), Civil War (Heavy & Power Metal) beim „Anger Fest“ auf. Die Türen öffnen um 18.00. Der Eintritt kostet 12 Euro.
Mehr Informationen gibt es auf der Facebook Seite von „Scarlet Anger“ auf www.facebook.com/ScarletAngerBand. Tickets unter www.kulturfabrik.lu
Dieser Artikel wurde vom Lëtzebuerger Journal veröffentlicht.
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