Dieser Artikel wurde für die luxemburgische Tageszeitung “Lëtzebuerger Journal” geschrieben. Die Rubrik “ZOOM” greift junge, alternative und unternehmerische Themen auf und bringt sie den Lesern näher. (Text in veränderter Form im Print)
An diesem Wochenende findet in der LuxExpo in Luxemburg-Stadt zum ersten mal das “Electropia” Festival statt. Dieses Electro-Musik Festival ist zwar nicht das erste Event für Electro-Liebhaber in Luxemburg, doch es ist bei weitem das erste seiner Art, meint Promoter Dany Crovisier vom städtischen Melusina Club: “In dieser Größenordnung und mit diesen bekannten Namen gab es bisher noch keine Veranstaltung im Bereich Elektro im Großherzogtum.”
Deep house, Electro-soft, Bass-sound, Soft-house, Tech-house, Ibiza-sound, Berlin-sound, Detroit-techno: Die Leiste ein verschiedenen Genres ist lang, und soll den etlichen Zuschauern Diversität bieten. Crovisier erklärt dass es am Freitag kommerzieller hergehen soll, während man am Samstag eher auf den Bereich der House-Musik setzen würde. Insgesamt erhoffen sich die Organisatoren 3000 Zuschauer am Tag, was für Luxemburg eine ordentliche Zahl ist. “Wenn dieses Festival ein Erfolg wird, dann können wir sehr gut über Nachfolge-Projekte nachdenken, und Luxemburg kann sich einen weitaus besseren Standpunkt im Bereich Elektro verschaffen”, so Dany Crovisier. In der Tat müsste man über eine potenzielle zweite Edition bereits jetzt schon nachdenken, da Crovisier erklärt dass die Einladungen für die DJs insgesamt ein Jahr dauerten. “Klar, DJs findet man immer, doch wenn man diese DJs will, muss man organisiert sein.”
Als Promoteur stände man schon unter Druck. Alles muss stimmen: Logistik, Empfang der Künstler, Zuschauerzahlen, Promotion, etc. Es diesem Grund haben die Organisatoren des Electropia auch stark in Werbung investiert: “Werbung im Kino, vor Schulen, auf sozialen Netwerken (mit 4 Millionen Interaktionen auf Snapchat zum Beispiel!), auf YouTube oder vor Einkaufszentren, wir wollen überall sein”, so der Promoter. Crovisier wäre auch persönlich ein Fan von Elektro, und obwohl es am Wochenende viel Arbeit für ihn geben wird, würde er sich doch freuen es mit zu genießen.
Electropia will auch innovativ wirken. Das merkt man an den Teaser- under Trailer-Videos im Netz, doch auch für die eigene Logistik. Das Festival ist komplett “cashless”, das heißt es kann nur mit Karte gezahlt werden. “Es ist ein Challenge” sagt Crovisier, der weiß dass im bargeldfreundlichen Luxemburg nicht jeder sich überzeugen lässt, doch auch hier schlägt das Festival eine innovative Lösung for: Das Festival-Armband ist ebenfalls ein Zahlungsmittel. Das “E-Coin” ist die offizielle Zahlungsmittel des Festivals (Wert von einem E-Coin sind 2 euro), und kann vor und während der Veranstaltung auf das Armband geladen werden, und als Zahlungsmittel genutzt werden. Bargeld falsch zurück bekommen oder es verlieren ist von gestern. Man müsse sich ebenfalls keine Sorgen über Rückgeld machen: Wer seine “E-Coins” nicht komplett aufgebracht hätte, bekommt sie bis zum 18. November zurück.
Alles in allem will Electropia futuristisch wirken, und das scheint bisher zu gelingen. Nun bleibt abzuwarten wie viele Zuschauer sich dieses Wochenende musiktechnisch in die Zukunft beamen lassen wollen. Elektro hätte auf jeden Fall eine Szene in Luxemburg und in der Großregion.
Mehr Informationen zu Electropia findet man auf der Webseite des Festivals, auf www.electropia.eu.