[ZOOM] Junge Kochkunst

Dieser Artikel wurde für die luxemburgische Tageszeitung “Lëtzebuerger Journal” geschrieben. Die Rubrik “ZOOM” greift junge, alternative und unternehmerische Themen auf und bringt sie den Lesern näher. (Text in veränderter Form im Print)

“Hmmm das schmeckt super!” Das ist mitunter der Satz den Rita Bento Gonçalves’ ab liebsten hört. Die 19-jährige entschied sich in ihrer Zeit im Lycée Ermesinde dazu, sich näher der Kochkunst zu widmen. “Damals kamen mehrere Unternehmen in die Schule und stellen ihre Berufssparten vor. An der Küche blieb ich dann hängen”, so die junge Köchin. Sie bereits in jungen Jahren oft zusammen mit der Familie gekocht, doch seit sie es professionell erlernt, sei sie richtig davon begeistert: “Es fühlt sich eigentlich nicht so an als würde ich arbeiten, sondern nur meinem liebsten Hobby nachgehen.”

Am Lycée Technique Hôtelier Alexis Heck in Diekirch wurde dann der Schulalltag meist von der Praxis in der küche geprägt, mit nur einem Tag für Theorie. Im praktischen Unterricht wurde dann erlernt wie in der Gruppe und im Alleingang gekocht wird. Dort kam auch ihr Hauptlehrer zu ihr und schlug vor dass sie am Concours Olivier Roellinger des 3-Michelin-Sterne Kochs teilnimmt. “Da wollt ich natürlich nicht Nein sagen! Mein Lehrer hat mir auch beim Rezept geholfen, sowie beim Training für mein Vorstellungsvideo”, sagt Rita. Sie wurde dann von 65 Kandidaten eine der neun die für den direkten Wettbewerb ausgewählt. “Der Stress ging schon los als ich in der Reihenfolge der letzte Nummer zog, und immer als allerletzte mein Essen der Jury präsentieren können.” In den Vorgaben des Wettbewerbs konnten verschiedene Zutaten nicht verwendet werden, was es noch schwerer machte. Zwei Gerichte mussten vorbereitet werden: Ein Gericht für das 30 Minuten gekocht werden durfte, und ein “plat gastro” für das 2-einhalb Stunden vorgesehen waren.

“Während ihrem Testen konnte ich der Jury nicht zuschauen. Danach musste ich allerdings mich ihnen vorstellen, und mein Gericht verkaufen. Obwohl man mir Komplimente gab, war ich doch sehr nervös.” Rita schaffte es anschließend in die Top 3 der Kandidaten, und erfuhr erst viel später bei der Preisverleihung im UNESCO-Gebäude in Paris dass sie die Gewinnerin war. Von allen Teilnehmern war Rita die einzige Luxemburgerin. “Am Anfang konnte ich es nicht glauben, und habe natürlich vor Freude geweint.”

Ihre Eltern würden sie sehr bei ihrer Arbeit unterstützen: “Meine Eltern sind genauso mitgerissen von dem was ich tue wie ich. Sie fiebern richtig mit, und dafür koche ich auch mal gern für sie”, sagt Rita lachend.

Rita wolle auch lernen gut mit Kritik umzugehen, denn dass ist sehr wichtig um im Kochwesen weiter zu kommen. “Natürlich wird es kein gutes Gefühl sein wenn irgendwann mal ein Teller zurückkommt, da es dem Kunden nicht geschmeckt hat, doch es gehört zum Job dazu. Nur so wird man besser. Und außerdem hat der Kunde immer recht”, so die junge Preisträgerin. Sie selbst merkt schmunzelnd an dass sie selbst zu diplomatisch bei anderen Köchen wäre: “Ich sage dann immer: ‘Es hätte besser sein können.’ “

Lea Linster findet Rita sehr beeindruckend, besonders da sie zeigen würde dass auch Frauen es in diesem Beruf weit bringen können. Und doch will sie momentan im Kochwesen noch keine konkreten Vorbilder nennen. Sie hat nach Praktiken und Schule jetzt ihren ersten richtigen Job im l’Hôtel-restaurant Dahm in Erpeldingen, und will so ihren Weg beginnen. Dass sie durch ihren Erfolg beim Concours Olivier Roellinger ich in den Medien präsent gewesen wäre findet sie aus einem Grund toll: “Ich hoffe dass ich auch andere junge Leute dazu begeistern kann das Kochen zu entdecken. Oder auch weniger junge Leute, denn es ist nie zu spät mit etwas anzufangen!”

Wer Ritas Leben und ihre Kochkunst weiter verfolgen will, kann das auf ihrem Instagram Profil auf “goncalves_rita_” tun.

About Bill Wirtz

My name is Bill, I'm from Luxembourg and I write about the virtues of a free society. I favour individual and economic freedom and I believe in the capabilities people can develop when they have to take their own responsibilities.

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