Dieser Artikel wurde für die luxemburgische Tageszeitung “Lëtzebuerger Journal” geschrieben. Die Rubrik “ZOOM” greift junge, alternative und unternehmerische Themen auf und bringt sie den Lesern näher. (Text in veränderter Form im Print)
Sich gemütlich ausruhen können auf einer Holzbank: Was einfach klingt verbirgt jedoch viel Arbeit. Das können vier Schüler einer 12ième aus dem LTA in Ettelbrück bestätigen. Sie schafften es mit ihrer “Mini-Entreprise” “Raschtbänk” Preise in der Kategorie “Bestes Produkt” und “Beste Finanzverwaltung” zu erhalten, verliehen von der Organisation “Jonk Entrepreneuren asbl”.
Die 18-Jährigen hatten sich zunächst nur in einem Kurs eingeschrieben in der sie Ideen für ein erfolgreiches Unternehmen entwickeln sollten. Pit Schoos kümmert sich um das Marketing und fungiert als Präsident, Christophe Meisch ist Sekretär, Alex Schonckert ist verantwortlich für die Produktverwaltung (zum Beispiel Bestellungen von Materialien und Tim Hoffmann kümmert sich um Finanzen und die Produktion der Bänke.
Die fertigen Produkte sind dabei keine blossen Bestellungen: Die vier Jungunternehmer haben die Bank selbst am Computer designed und haben sich selbst an ihre Anfertigung gemacht. Die Materialien stammen von regionalen Handwerkerunternehmen. Die Bank besteht aus Douglasie-Holz, das aus luxemburgischen Wäldern stammt. Geschnitten und geschliffen wird danach selbst, bis das fertige Produkt sitzt. Dankbar sind die Lycée-Schüler auch für die Hilfe aus der Familie: “Mein Bruder half mir beim Zusammenstellen der Bank am Computer, und mein Onkel erklärte mir wie man die Finanzen eines Unternehmen verwalten soll”, sagt Tim Hoffmann.
Die Jury der “Jonk Entrepreneuren asbl” konnte hatte am Projekt nichts auszesetzen. Sie lobte die Schüler für die ausgezeichnete Qualität des Produkts und das originelle Konzept. Doch nicht nur die Preisverleiher sind von den Bänken überzeugt, auch die Kundenzahlen sprechen für sich: Bisher konnte das Unternehmen 62 Bänke verkaufen. Ein wichtiger Kunde war ein Chalet in Bettel, das gleich 24 Bänke kaufte.
“Wir haben echt viel bei diesem Projekt hinzu gelernt”, so Tim Hoffmann, der darauf hinweist dass nur Weniges von dem was in dem Unternehmen gebraucht wurde auch in ihren Kursen unterrichtet wird. Der Erfolg dieses Unternehmens ist demnach vollends der Motivation der vier Schüler zuzuschreiben.
Das Projekt läuft offiziell noch bis Dezember, um allen Schülern die Möglichkeit zu geben die letzten Rechnungen zu bezahlen und das Unternehmen zu schliessen. Die “Raschtbänk”-Jungunternehmer wollen ihr Projekt jedoch fortführen. “Wir haben soviel Zeit investiert dass wir diesen Erfolg nicht einfach so aufgeben wollen”, so Tim Hoffmann. Wie genau das Geschäft fortgeführt werden soll, darüber ist man sich in der Mini-Entreprise zu diesem Zeitpunkt noch nicht einig.
Mehr Informationen zur Mini-Entreprise “Raschtbänk” gibt es auf ihrer gleichnamigen Facebook-Seite und auf lta-raschtbaenk-lu.jimdo.com.